Neues Mitglied der Via Habsburg: Das königliche Schloss Gödöllö

Mit dem königlichen Schloss Gödöllő hat die vom Europarat zertifizierte Kulturroute Via Habsburg nun auch in Ungarn einen ersten Wegpunkt.

Die offizielle Aufnahme des Schlosses, das als eines der schönsten barocken Bauwerke des Landes gilt, geschah am 13.10.2023 im Rahmen einer feierlichen Zeremonie.

Unter den Anwesenden befand sich neben dem Präsidenten der Via Habsburg HR Mag. Reinhold Sahl und dem Direktor des königlichen Schlosses, Dr. Tamás Ujváry unter anderem auch der Bürgermeister der Stadt Gödöllő, Dr. György Gémesi, sowie Repräsentanten der Burghauptmannschaft Budapest, der Denkmalpflege in Ungarn und der Otto von Habsburg Stiftung.

Kaum ein Schloss in Ungarn wird so sehr mit den Habsburgern in Verbindung gebracht, wie jenes in Gödöllő, zu deutsch Getterle, und das hat mehrerlei Gründe:

Erbaut wurde das Gebäude Mitte des 18. Jahrhunderts von einem engen Vertrauten Maria Theresias, dem aufstrebenden Grafen Anton Grassalkovich. Die beiden waren nicht nur politische Verbündete, sondern sie verband auch eine tiefe gegenseitige Sympathie, die mit der Zeit in Freundschaft mündete. So besuchte Kaiserin Maria Theresia das Schloss auch selbst im Jahr 1751. Es sollte die östlichste jemals von ihr angetretene Reise werden.

Die enge Kooperation kam auch dem Schloss zugute und weiter der ganzen Stadt, die sowohl aus baukultureller, wie auch aus wirtschaftlicher Perspektive eine Blütezeit erlebte, deren Spuren bis heute sichtbar sind.

Neben Maria Theresia, lässt sich das Schloss aber auch mit einer weiteren Habsburgerin in Verbindung bringen, die nicht weniger bekannt ist:  Kaiserin Elisabeth, „Sisi“ erhielt mit Kaiser Franz Joseph nach dem Ausgleich von 1867 als Krönungsgeschenk vom ungarischen Staat ein uneingeschränktes Nutzungsrecht für das Schloss. Sie verbrachte über 2000 Tage ihres Lebens in Gödöllő, besonders gerne die Frühlings- und Herbstzeit.

Umfassende Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten, sowie der Bau einer direkt neben dem Schloss verlaufenden Bahnstrecke machten das Areal zu einem den höchsten Standards der damaligen Zeit entsprechenden Ort, der auch international Bekanntheit und Ansehen genoss.

In Ihren Reden betonten der Präsident der Via Habsburg HR Mag. Sahl und der Direktor des Schlosses, Dr. Ujváry gleichermaßen die Wichtigkeit einer guten Kooperation und von gegenseitigem Austausch, zudem hoben beide - wie auch in der Historie des Schlosses immer wieder zu finden - die Komponente der Freundschaft hervor.

„Staaten, Städte, Regionen haben ihre Besonderheiten. Besonderheiten heißt aber nicht, das es trennt. Das Wesen der Kulturstraße ist es unsere Gemeinsamkeiten in den Vordergrund zu stellen. Was wir in der Geschichte gemeinsam haben, was uns vereint und uns zu Freunden macht.“ (Hofrat Mag. Sahl, Präsident der Via Habsburg)

Auch der Bürgermeister der Stadt, Dr. Gémesi sprach von den vielen Vorteilen, die der Stadt durch Projekte wie diese ermöglicht werden würden: „Die Einbettung Gödöllős in ein europäisches Gefüge, in einen Gesamtkontext, ob durch Partnerstädte wie Bad Ischl, Laxenburg, Aichach, Brandýs nad Labem-Stará Boleslav oder eben die Kulturroute Via Habsburg und sein Netzwerk, führt dazu, dass der Zusammenhalt in Mitteleuropa gestärkt wird, wodurch wiederum Verbindungen entstehen, Verbindungen historischen Ursprungs, die auch 2023 bestehen und hervorragend funktionieren“.

Wir danken dem Veranstalter, dem königlichen Schloss Gödöllő für die Organisation dieses tollen und würdigen Festakts und freuen uns auf zukünftige fruchttragende Zusammenarbeit!

 

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