Tapferkeit und Entschlossenheit

Silbermünze

Als Maria Theresia mit 23 Jahren den Thron besteigt, ist sie zwar unvorbereitet auf die Rolle der Regentin, aber nicht im mindesten eingeschüchtert von der großen Aufgabe und bietet ihren zahlreichen Gegnern von Anfang an die Stirn.

Mit dieser Münze starten wir unsere Jubiläumsserie anlässlich des 300. Geburtstags der Kaiserin. Sämtliche Münzen basieren auf Medaillen, die zur Zeit Maria Theresias geprägt wurden! Unsere Serie: geschichtsbewusst und wunderschön.

Es ist ein Mädchen!

Am 13. Mai des Jahres 1717 kommt Maria Theresia als ältere von zwei Töchtern Kaiser Karls VI. zur Welt. Bald schon wird offenbar, welch starke und große Persönlichkeit da am Wiener Hof heranwächst. Mit dem unerwarteten Tod ihres Vaters 1740 erlischt die Dynastie der Habsburger im Mannesstamm. 23-jährig und zum vierten Mal schwanger, kommt Maria Theresia an die Macht.

Aber welche Situation findet sie vor? Leere Staatskassen, eine darbende und skeptische Bevölkerung, mutlose Berater – und die junge Frau steht vor der Schwierigkeit, ein Reich zusammenhalten zu wollen, dessen weit verstreute Provinzen Begehrlichkeiten in den Nachbarn wecken. Halb Europa will einen Nutzen aus dem vermutlichen Machtvakuum in Wien ziehen. Noch dazu war es ihrem Vater niemals gefällig, sie auf ihre Rolle als Regentin vorzubereiten; bei der Verteidigung ihres großen Erbes kann sie auf keine Erfahrungen und Vorkenntnisse bauen. Schon zwei Monate nach Karls Ableben macht König Friedrich II. von Preußen den Anfang und fällt im damals habsburgischen Schlesien ein. Aber Machtvakuum und Maria Theresia? Nein, das passt nicht zusammen. – Tapfer und entschlossen macht sie sich ans Werk.

Die Münze

Die Münze zeigt ein Brustbild der jungen Maria Theresia mit der Umschrift „Maria Theresia Augusta“; „Maria Theresia, die Königin“. Das Münzbild geht auf ein Relief des Medailleurs Matthäus Donner aus dem Jahre 1741 zurück.

Auf der anderen Seite sind zwei Reliefelemente historischer Medaillen zu einem Motiv vereint. Das Hauptmotiv zeigt die Königin in Gestalt der bewaffneten Minerva. Die Umschrift „Fortitudo“, „Tapferkeit“, befindet sich am rechten oberen Münzrand.

„Tapferkeit und Entschlossenheit“ ist die erste Münze der Serie „Maria Theresia – Schätze der Geschichte“.

Gerechtigkeit und Härte

Silbermünze

Mit dieser Münze, für die von Maria Theresia beauftragte Medaillen Pate standen, richten wir die Aufmerksamkeit auf die einzigartige Begabung der Kaiserin, gleich drei Rollen auszufüllen: die der Gattin, Mutter und Alleinherrscherin. Der Lohn für das Multitasking war der Genuss der Macht. Sie liebte es zu herrschen, und sie liebte, worüber sie herrschte.

Im Auftrag Ihrer Majestät

Maria Theresia und Franz I.: Dass sie auf der Münze einträchtig nebeneinander zu sehen sind, war mehr als nur schöner Schein. Tatsächlich hatte sich das Mädchen Maria Theresia ihn als Ehemann eingebildet; es war eine Liebesheirat. Anfänglich wünschte sie, Franz möge mit ihr gemeinsam regieren und von allen bewundert werden. Schließlich musste sie einsehen, dass er der Aufgabe nicht gewachsen war. So schob sie ihn behutsam zur Seite, hart weniger gegen ihn als gegen sich selbst; ihre tiefe Zuneigung zu ihm blieb indes bestehen.

Fortan wollte sie die Macht mit niemandem mehr teilen. Unermüdlich war sie bemüht, die Widersprüche, die sich aus der Dreifachbelastung einer Ehefrau, Mutter und Berufstätigen ergaben, aufzulösen, beidem zu folgen: dem Herzen und dem Verstand. Dadurch ähnelt sie in manchem einer Frau von heute.

Die Münze

Auf der Aversseite ist ein Brustbild Maria Theresias mit ihrem Ehemann Franz I. zu sehen, basierend auf einer Vorlage Anton Wiedemanns (1724–1792). – Auf der anderen Seite sind mehrere Elemente historischer Medaillen zu einem Motiv vereint. Im Vordergrund sieht man die Göttin der Gerechtigkeit.

Die plastische Wirkung dieser verdankt sich dem hohen Relief, wie es in der Prägekunst zu Zeiten der Kaiserin gebräuchlich war.

– Eine besondere Münze zu Ehren einer besonderen Frau.

Weisheit und Reformen

Silbermünze

Die vierte und somit letzte Münze anlässlich 300 Jahre Maria Theresia rundet das Bild der Monarchin ab und komplettiert die Serie. Wie alle davor ist auch diese Münze nach Medaillenmotiven aus der Zeit der Monarchin gestaltet und besitzt ein ungewöhnlich hohes Relief. – Eine prägefrische Silbermünze & quasi ein habsburgisches Erbstück.

Mutter und Sohn

Nach dem Tod ihres Gemahls teilte Maria Theresia ein weiteres Mal ihre Macht; die Kooperation mit Joseph II. sollte sich als äußerst kompliziert herausstellen. Die Königin, die sich von jeher als Herrscherin von Gottes Gnaden begriffen hatte, sah durch den aufklärerischen Sohn ihr Vermächtnis gefährdet. Zu unterschiedlich waren Mutter und Sohn in ihrer Weltanschauung, zu ähnlich in ihrem Machtwillen.

Aus Angst vor Autoritätsverlust, aber auch aus mütterlicher Besorgtheit hörte sie niemals auf, von ihm Gehorsam einzufordern; Maria Theresia betrachtete ihren Sohn zugleich argwöhnisch und voll Stolz. Doch weder sie noch er wünschen den Rückzug des anderen. Was die Zusammenarbeit so erschwerte, war die unglückliche Mischung aus großem Misstrauen und tiefer Zuneigung. Mutter und Sohn konnten nicht miteinander herrschen und nicht ohneeinander sein.

Die Münze

Die Wertseite zeigt ein Brustbild Maria Theresias mit ihrem Sohn Joseph II im Vordergrund. In der Umschrift ist der Text „IMP IOSEPHVS II AVG M THERESIA AVG“ („Imperator Josephus II Augustus, Maria Theresia Augusta“) zu lesen. Das Münzbild basiert auf einer historischen Vorlage, die mit F. Würth F. signiert ist.

Auf der anderen Seite sind mehrere Elemente historischer Medaillen zu einem Motiv vereint. Die allegorische Darstellung der Weisheit in Form einer Frauenfigur befindet sich in der rechten Münzhälfte. die Umschrift „Sapientia“ (Weisheit) am linken Münzrand.

Die Serie Maria Theresia – Schätze der Geschichte präsentiert Österreichs bedeutendste Herrscherin in all ihren Facetten.

Milde und Gottvertrauen

Silbermünze

Auch diese Münze in unserer Jubiläumsserie angelegentlich 300 Jahre Maria Theresia haben wir nach Motiven aus der Zeit der Monarchin gestaltet und in der damals gebräuchlichen Art: Sie zeichnet eine besonders hohes Relief aus. – Mit „Milde und Gottvertrauen“ erstrahlt ein weiteres Geschichtsbild in neuem Glanz.

 

Ihre dunkelste Stunde

Im August 1765 weilten Maria Theresia und ihr Gemahl Franz Stephan anlässlich der Vermählung ihres Sohnes Leopold mit Maria Ludovica von Bourbon in Innsbruck; nach 14 Tagen fanden die Feierlichkeiten ein jähes Ende. „... und so war dann der gute Kaiser innerhalb einer Viertelstunde – von 1/2 10 bis ¾ 10 Uhr – gesund, lebend und todt“, heißt es in einer Chronik von Gottfried Pusch, betreffend den unerwarteten Tod Franz Stephans am 18. August.

Mehrere Tage verbrachte Maria Theresia in größter Einsamkeit, im Gebet versunken. Das Andenken an ihren Gatten zu pflegen wurde ein Hauptinhalt ihres Lebens; sie betrieb einen wahren Trauerkult. So ließ sie das Sterbezimmers des Kaisers in der Innsbrucker Hofburg in eine Kapelle umwandeln. Die schwarze Witwentracht, in die sie sich am Tag nach dem Ableben ihres Geliebten gekleidet hatte, legte sie bis zu ihrem eigenen Tod nicht ab.

Die Münze

Die Wertseite zeigt ein Brustbild Maria Theresias. Die Umschrift lautet „M THERESIA PIA FELIX AVG“ (Maria Theresia, fromme und glückliche Herrscherin). Das Münzbild geht auf ein historisches Relief des Medailleurs Anton Guillemard (1747–1812) zurück.

Auf der anderen Seite sind mehrere Elemente historischer Medaillen zu einem Motiv vereint. Mittig sieht man eine Allegorie der Milde: eine Frauenfigur mit Palmenblatt in der linken Hand. Sie reicht einem ihr zu Füßen liegenden unterlegenen Soldaten die Hand. Rechts neben ihr ist ein gezähmter Löwe zu sehen. Die Umschrift „Clementia“ (Milde) befindet sich am linken Münzrand.

Die vierteilige Serie Maria Theresia – Schätze der Geschichte: historisch informiert und wunderschön anzuschauen.

Maria-Theresien-Taler – Polierte Platte

Nachprägung

Version in der Münzkapsel für die Sammelmappe "Maria Theresia – Schätze der Geschichte"

Der Maria-Theresien-Taler gilt als berühmteste Silbermünze der Welt. Der erste Taler wurde 1741 geprägt und veränderte in den darauf folgenden Jahren mehrmals sein Aussehen. Seit 1780 entsteht er in gleichem Design und mit eben dieser Jahreszahl. Offizielles Zahlungsmittel in Österreich war der Maria-Theresien-Taler bis 1858.

Die Münze zeigt das berühmte Bild der Kaiserin mit dem Witwenschleier und auf der zweiten Seite neben Doppeladler, Kaiserkrone und Wappen in Rundschrift den Wahlspruch Maria Theresias: „Justitia et Clementia“, lateinisch für „Gerechtigkeit und Milde“. Der Taler wurde in verschiedenen Münzstätten im Heiligen Römischen Reich und in den habsburgischen Territorien geprägt, aber auch außerhalb, zum Beispiel in Bombay (heute Mumbai). Als historisches Stück mit immenser internationaler Bedeutung ist der Maria-Theresien-Taler weltweit hoch geschätzt und wird nach wie vor in der Münze Österreich AG geprägt.